Dienstag, 30. Juli 2013

Bilderbuch Karibik- Unser persönliches Karibikabenteuer II

Karibik= weiße Palmenstrände. 
Denkste! Die West-Indies sind Inseln vulkanischen Ursprungs "wo für die Touristen, weil sie das ja ach so gerne mögen und aus den teils mit Südseebildern aufgepeppten Reisekatalogbildern gewohnt sind, schneeweißer Sand Tankerweise hingeschifft wird". Bei dieser Äußerung eines Einheimischen bin ich ja fast rückwärts vom Stuhl gekippt, dachte ich doch zuvor auch, diese schönen weißen Strände sind in der Karibik Gang und Gebe. Ich wurde aber eines Besseren belehrt und bin auf kleinen Vulkaninseln durch grübes Gestrüpp gewatet. Wobei, wie die nachfolgenden Bilder beweisen, wir haben sie doch noch gefunden, die echte, nicht aufgeschütteten weißen Karibikstrände: Viel Freude euch bei Teil II unseres Abendteuers.

Nachdem wir Bequia (Die größte Insel vom Inselstaat St. Vincent and the Grenadines) voller bleibender Eindrücke und etwas Wehmütig hinter uns gelassen hatten und unsere Reise gen Süden fortgesetzt haben beginnt der Teil der Reise, bei dessen Bilder alle vor Neid erblassen. 


Nun kommt KARIBIK PAR EXCELLECE. 
Die „Grenadines“ sind kleinste, sandige Inselgruppen mitten im türkisblauen Meer, welche nur aus Sand, Palmen und Leguanen zu bestehen scheinen.Weiteres Highlite unserer Reise: Schnorcheln mit Schildkröten in den Tobago Cays. Horseshoe-Reef nennt sich ein Hufeisenförmiges Riff mit einigen kleinsten Inseln in den Tobago Cays (in der südlichsten Karibik). Noch heute erinnere ich mich an mein Staunen, als das Meer unter uns mit jedem Meter blauer und meine Augen immer größer wurden, als wir plötzlich von Schildkröten begleitet in die Meerengen des Horse Shoe Reef einfuhren. 
Ich hatte mein Leben lang noch nie ein solches Wasser gesehen-  kitschiger als das kitschigste Karibikbild. Wie blauer Wasserfarbenpinsel ins frische Wasserglas gehängt. Wir verbringen einen Tag in Mitten des Riffs, schnorcheln (also der Mann: Ich habe mich lieber still und leise aus dem Wasser verdrückt als jemand was von „ach gestern waren da so viele schöne Riffhaie“ gerzählte) mit den Schildkröten die einen halben Meter unter uns „grasen“, fahren mit dem Beiboot die Miniinseln an, wo es um uns herum nur so von Leguanen wimmelt, lassen uns am Segelmasten in luftige Höhen ziehen und bekommen abendlichen Überraschungsbesuch (lustig das in der südlichen Karibik zu schreiben) von einem Weltumsegler, welchen wir Tage zuvor beim Grillabend in Bequia kennengelernt hatten. Wir essen Rinderfilet in Pfeffersoße, trinken Rumpunsch (Rum, Fruchtsaft und frisch geriebene Muskatnuss) und hören Oldies. Wie unfassbar perfekt das Leben manchmal sein kann. 
Mit einem lachenden und weinenden Auge verlassen wir das Horse Shoe Reef und verbringen den nächsten Tag am nächsten Karibik-Highlite und ein Erlebnis, wo ich heute noch lachend zurückdenke. Morpion. Ein Haufen Sand. Ein Strohschirm. Sonst nur Wasser. Bezaubernd. Wir ankern und beschließen, den Abend dort zu verbringen. Während ich noch ein schnelles Pre-Sundowner-Nickerchen in meiner Hängematte halte dröhnt es plötzlich irgendwelche aktuellen französischen Charts.
Wenige Meter vor uns ankern zwei Katamarane- voll mit französischen Jugendlichen. Die Szenerie war irgendwie zu skuril. Mitten im südkaribischen Meer steigt eine Gruppe angeheiterter und mit Kühltaschen und Ghettoblaster bepackter Jugendblicher aus dem Boot, hüpfen ins Beiboot und belagern daraufhin meinen kleinen, süßen Sandhaufen mit Sonnenschirm. Abifahrt- mal anders. Wir fragen uns daraufhin was wir falsch gemacht haben, hatten wir unsere Abi-Abschlussfeier doch in wenig attraktiven Hotels in osteuropäischen billig-Urlaubsregionen verbracht mit eher minder-schönem Strand und weniger leckeren Getränken. Aber das ist eine andere Geschichte. Zurück zu meinen französischen „Freunden“. Also harrten wir auf unserem Boot aus, war es uns dann doch nicht so danach, uns mit immer tüdeliger werdenen Teenies auf einem Sandhügel zu verweilen. Mit zunehmenderem Alkoholpegel sank glücklicherweise ihr Interesse an dem Eiland und so fuhren kreischend-gröhlende Teenies mit lautem Tamtam pünktlich zum Sonnenuntergang wieder von Dannen. Aufatmen. Picknick packen. Ab auf die Insel. Wow. Alleine mitten im Meer auf einer Sandbank. Jetzt. Bitte. Sofort. Nochmal. 
Als wir gefühlt mitten in der Nacht aufs Boot zurückkehrten, wurden wir von einem „lasst uns doch schnell den Grill anschmeissen“ überrascht und so grillten wir vor meinem persönlichen Paradies. Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Wir steuerten jeden Tag 1-2 Inseln an, ankerten vor einer Privatinsel, da Anja das dringende Bedürfnis nach Eis verspürte (Man lerne: Frage künftig zuvor was eine Kugel Eis kostet, ansonsten zahlst du wieder 37 Euro für 4 Kugeln vereistes eigenartiges Erdbeer?Himbeer?Whatever- Eis), aßen in einheimischen Kneipen (wo plötzlich das Licht und der Herd ausgeht, weil ein LKW die Stromleitung des Hauses gekappt hat) und hörten Livemusik. 

Die nächste Station unserer Reise war die Gewürzinsel Grenada. Die ersten Tage erkundeten der Mann und ich auf eigene Faust die Stadt und merkten, dass hier plötzlich nicht mehr die typische Karibikstimmung war, sondern irgendwie waren wir hier schon mehr in Mittel-/Südamerika (mit Ami-Einschlag) angelangt. Nachdem wir auf Grenada einige Tage vor Anker vor Anker lagen, lernten wir zwei junge Österreicher (mit wirklich beeindruckendem Schiff) und einen sympathisch-durchgeknallten Deutschen kennen. Die darauffolgende Inselerkundung im Mietwagen (7 Personen in einem Minivan) zählt auch zu meinen lustigsten Erinnerungen. Ich habe immer wieder das Bild vor Augen, wie unsere etwa 60 jährige Seglerbekanntschaft den Ipod aus der Tasche zieht, ihn an die Anlage unseres Klapper-Vans (dass das überhaupt ging wundert mich bis heute…) anschließt und uns sein Lieblingslied „Candyshop“ vorspielt und lauthalt mitsingt. Getoppt wird die Situation nur noch wie wir mit heruntergelassenen Scheiben durch das Hinterland Grenadas brausen, der Ipod irgenwas vonwegen „I’m a motherfucking P.I.M.P.“ zum besten gibt, alle Insassen bis auf meinen Lieblingsmitfahrer sich auf Grund der absurden Situation schon vor Lachen krümmen und besagte Leute aber unbeirrt mitsingen.

Die Abende verbringen wir mit Rumpunsch und Zigarren auf unterschiedlichen Booten und es kommt vor, dass wir in unserer lustigen 7 Personengruppe bis morgens um vier ein Kinder-Planspiel (dessen Namen ich aber verdrängt habe. Es ging um Wölfe und Schafe- wer den Titel weiß- her damit!) spielen. Auch wenn Grenada und ich badetechnisch und wettertechnisch nicht auf einer Wellenlänge waren, so inspirierend, beeindruckend und lustig waren doch die Tage am südlichsten Zipfel der Karibik.
Unsere Rückreise nach Norden wollten wir in großteils einem Stück durchziehen und so segelten wir von Grenada im Süden bis nach St. Lucia. 36 Stunden. Nachwache (bei welcher ich mehr schlief als wach war) inklusive und der Erkenntnis, dass Nachtsegeln nicht so meines ist. In St. Lucia verbrachten wir unseren letzten Bootsabend bei einem Rum-Fest der Einheimischen. Lustig war auch hier, dass unser Seglerpäärchen hier schon freudig mit „hello my friends“ und küsschen hier und Schnäpschen da begrüßt wurden. Nochmal ein beeindruckendes Erlebnis auf unserer Reise, wie mit einfachsten Mitteln ein erstaunlich großes Fest auf die Beine gestellt wurde, das Essen an den Straßenständen undfassbar lecker war und Einheimische und die umliegenden Hotelgäste gemeinsam zu karibischen Rythmen tanzten. Sehr sehr cool.
Der Segelteil unserer Reise endete dann tags drauf in Martinique, wo wir unsere schwimmende Heimat nach 13 Tagen an Bord in Richtung Dominica verließen. Unsere beiden Segler waren der Wahnsinn: Ich hatte noch nie so viel Gastfreundschaft erleben dürfen und sie versuchten uns jeden noch so abstrusen Wunsch zu erfüllen. Es war auch eine herrliche Erfahrung, so viele Weltumsegler auf unserer Reise kennenlernen zu dürfen und zu merken, wie unterschiedlich und doch gleich „Aussteiger“ sind. Die Lebensweise hat mich doch beeindruckt. Die Freiheit auf dem Wasser, die unterschiedlichen Destinationen die du per Boot erreichen kannst und diese Gelassenheit. Auch wenn es, gerade für weibliche Segler, in der Männer-Domäne nicht immer einfach sein mag und auch in der Karibik Hurricanes und Tropenstürme (dazu mehr in Teil III) nicht außer Acht gelassen werden können, so kann ich mir nach diesem Urlaub durchaus vorstellen, für eine gewisse Zeit, mein Leben am Festland gegen das auf einem Boot zu tauschen.


Euch allen schönes Fernweh.

Sonntag, 28. Juli 2013

Wir haben gewonnen: Whoopie Pies mit Snickers-Eis und ein Give Away für euch alle



Ihr Lieben,
ich kann mein Glück ja irgendwie kaum fassen.
Tadaaaaaa: Wir haben tatsächlich die Tchibo-Eiszeit gewonnen. Bäm. Mich hauts echt gleich vom Stuhl.
DANKE. Für jeden Klick, jeden lieben Kommentar, jedes Abstimmen. 
Mega. Ich überlege schon die ganze Zeit, wie ich mich dafür bei euch bedanken kann- weiteres dazu unten. Da ich euch so schlecht alle zum Eisessen einladen kann, gibt es erst einmal gibt es als Dankeschön ein blitzschnelles Snicker-Eis-Sandwich-Rezept.
Ruckizucki Snickers-Erdnuss-Eis

1 Becher Sahne
150 ml Milch
3 große Snickers
1 Hand voll Erdnüsse (gerne leicht gesalzen)

2 Snickers klein hacken und in einem Topf mit der Sahne erwärmen und schmelzen lassen. Das Ganze abkühlen lassen. Das andere Snickers klein hacken.
Milch und Sahne-Schokomischung vermischen und in die Eismaschine geben. Kurz bevor die Sahne-Milch-Mischung zu Eis geworden ist die Erdnüsse und das gehackte Snickers zugeben.
Das Eis ist ne Wucht.

Da die Männermannschaft schon lange nach Eissandwiches geschrien hat, habe ich morgens ganz simple schokoladige Whoopie Pies gebacken.

Whoopie Pies
125g Mehl
1 Messerspitze Backnatron
1 Prise Salz
100g Zucker
3 EL Kakaopulver
1 Ei
1/2 Packung Vanillezucker
90 ml Milch
60ml Sonnenblumenöl

Mehl, Natron, Salz, Zucker, Kakao und Vanillezucker in einer Schüssel mischen. Ei, Öl und Milch verquirlen und nach und nach die Mehl-Mischung zufügen. Alles gut vermischen. Mit dem Esslöffel kleine Kleckse (mit deutlichem Abstand!) auf ein Backpapier geben. Im vorgeheizten Ofen (180 Grad Umluft) etwa 12 Minuten backen bis sie fest sind. Auskühlen lassen.

Nun zwei Whoopie Pies mit einem dicken Klecks Snickers-Eis aneinander kleben und als Sandwich servieren.

Noch nie wurde ein selbstgemachtes Eis so schnell ratzeputz leer gefuttert. Das spricht für das Eis. Nein, was soll ich sagen, das war vorherzusehen, ich bin ja jetzt schließlich auch Eisprinzessin hahahaha :-)

So Zuckerschnuten, nun kommts:
Ich hab mir nun folgendes überlegt. 
Ich verlose nun an eine glückSEEligkeitleserin meine Tchibo- Eiszeit-Produkte (Eiscreme Maschine , Waffelförmchen und Sandwichstempel)- schließlich habe ich es euch zu verdanken.
Eisbereiter und Sandwichstempel wurden einmal für die Aktion benutzt, die Förmchen sind nagelneu- zu gewinnen gibt's sie selbstverständlich in den original Verpackungen. 

Wie ihr das Set gewinnen könnt?
Mitmachen kann wie immer jede/r Leser/in von glückSEEligkeit, ihr müsst nur 18 Jahre alt sein.
Hinterlasst unter diesem Gewinnspiel bitte einen Kommentar mit eurem Namen sowie der Emailadresse (für anonyme Leser bitte ein Kürzel unter dem ich euch zuordnen kann) und verratet mir, welche Eissorte ihr euch als nächstes von mir wünscht. Abgesehen von Kreationen wie Blutwurst-Leberkäse-Eis, Sauerkraut-Semmelknödel-Eis und co. sind eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Wer das Gewinnspiel bzw. das Posting auf Facebook teilt verdoppelt seine Gewinnchancen.
Die Verlosung gilt diesmal leider nur für Deutschland und beginnt heute und endet am Freitag 02.08.13. um 24 Uhr.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Fühlt euch gedrückt,
Anja

Donnerstag, 25. Juli 2013

Say Hello to: Nadine und Dreierlei Liebelei



Meine Lieben,
lange hat das nächste "Say Hello to..." auf sich warten lassen- nun dafür umso doller.
Heute mit Nadine von Dreierlei Liebelei. Ich denke ich muss nicht viel zu Nadine und ihrem zuckersüßen Blog sagen, die Meisten von euch werden ihn eh schon kennen. Ich bin jedesmal aufs Neue beeindruckt von ihrer Kreativität und den wunderwunderwunder schönen Bilder und Settings, bei denen ich mich immer fühle wie ein unorganisierter Deko-Trampel. Soviel dazu :-) Jedenfalls hab ich einen kleinen Freuden-Satz gemacht als die liebe Nadine sofort "ja" gesagt hat, als ich bei ihr anfragte.

1) Du und dein Blog: Beschreib' euch bitte in zwei Sätzen.
Ich bin Nadine, 26 Jahre alt, im Leben 1.0 freiberufliche Mediengestalterin und mein Blog ist mein kleiner Spielplatz, auf dem ich über alles schreibe, das mich interessiert und glücklich macht – ich gebe zu: meist ist das essbares, aber alles rund um´s Essen ist einfach meine große Leidenschaft. 



2) Welche Szenerie passt am besten zu dir? Landhausidylle, weißer Sandstrand und Sonnenuntergang oder doch lieber Großstadtjungle?
Das kann ich gar nicht so genau beantworten – sechs Wochen in Sydney haben mir genauso gut gefallen wie das letzte Wochenende in einem Ferienhäuschen mitten im Wald in der Eifel oder meine Flitterwochen an den Stränden Thailands. Gott sei Dank muss ich mich da auch gar nicht festlegen – mal so, mal so!


3) Postings wochenlang voraus planen oder Improvisisationstyp?

Auch hier kann ich nur mit „mal so, mal so“ antworten... Ich habe zwar fein säuberlich in einer Excel-Liste eine Post-Liste angelegt, aber manchmal fotografiere ich auch spontan etwas improvisiertes, das ich dann am nächsten Morgen auf dem Blog veröffentliche. Grundsätzlich habe ich aber schon einen Plan für den Blog und achte darauf, dass ich abwechslungsreich und regelmäßig blogge.
4) Du dürftest nur noch zwei Sachen essen- einmal süß, einmal salzig. Was wäre das?
Mein Salzig-Favorit ist auf jeden Fall Spaghetti mit stundenlang gekochter Bolognese – neben meinem Mann meine gaaaanz große Liebe! Und dann vielleicht Erdbeeren. Wobei, die gibt es ja immer nur so kurz... Dann doch lieber Schoko-Croissants.


5) Gibt es für dich einen Traum, was du mit deinem Blog unbedingt noch erreichen möchtest? Wohin soll es noch gehen?

Viele, wilde Träume hat sicherlich jeder Blogger – natürlich würde ich mich auch freuen, zum Beispiel mal mit einer Zeitschrift zusammenzuarbeiten, aber mein größter Wunsch ist, dass mir das bloggen weiterhin immer viel Freude und nette Bekanntschaften bringt und dass ich mich nicht zu sehr auf Klickzahlen und Co versteife. Der Spaß soll für mich immer im Vordergrund stehen, deshalb nehme ich mir gar nicht so viel vor, sondern lass einfach alles auf mich zukommen.

Vielen lieben Dank fürs mitmachen und das Beantworten der Fragen <3
Ich habe zu danken!
Alle Bilder stammen von Dreierlei Liebelei und sind mit Nadines Genehmigung dort entnommen.





Dienstag, 23. Juli 2013

Walnuss-Käse-Kekse

Meine Lieben,
ein aufregendes Wochenende liegt hinter mir.
Wir haben viel gebacken und gegrillt, haben viel Familie und gute Freunde um uns gehabt, haben Sonne getankt, Stunden im Möbelschweden verbracht, sind etwas deplaziert auf einem Golfplatz rumgestapft und ganz nebenbei haben wir noch ein Tigerbaby begutachtet. Soviel dazu :-)
Ansonsten stehen am Donnerstag die letzten beiden Klausuren an, bevor es dann so richtig Sommer werden kann mit Urlaub, See und Weinfest :-)
Als kleinen Grillbeitrag habe ich am Wochenende Cynthia Barcomis Walnuss-Käse-Kekse aus der aktuellen Lecker Bakery nachgebacken bzw. etwas abgewandelt.
Sie waren köstlich.

1 Tasse Mehl
1 Eigelb
0,5 Tasse gehackte Walnüsse
0,5 TL Salz
2 TL Backpulver
50 g Saint Agur oder einen anderen Schimmelkäse

Aus Mehl, Eigelb, Salz, Backpulver vermengen und löffelweise kaltes Wasser zufügen und mit den Händen zu einem leicht krümeligen Teig verkneten. Zuletzt die Walnusskerne zugeben.
Auf einer bemehlten Fläche rechteckig ausrollen.
In die Mitte des Rechtecks eine Bahn aus Käse streichen, so dass rechts und links noch Teig frei bleibt. Klappt nun die leeren Seiten wie eine Tasche über den Käsestreifen, so dass sich die Teigenden in der Mitte berühren. Etwas flach drücken und dann in kleine Streifen schneiden. Auf einem mit Backpapier belegten Blech in den vorgeheizten Ofen (170 Grad) schieben und etwa 15 Minuten backen.

Lauwarm ein Traum für alle Käsefreunde.



Übrigens könnt ihr euch bis Ende der Woche noch für die Gastbloggerplätze zur kulinarischen Weltreise im August bei mir melden- es sind noch 3 frei :-)

Alles Liebe,
Anja

Porzellanbrettchen Ib Laursen von hier

Donnerstag, 18. Juli 2013

Johannisbeer-Tartelettes mit Vanillecreme


 
Meine Lieben,
heute was neues aus der Rubrik: Immer wieder gerne ausgegrabene Kindheitserinnerungen. Dazu zählen definitiv Johannisbeeren- eine der Lieblingsfrüchtchen. Als Kind war es immer ein Event in Omas Garten die Johannisbeerbüsche zu ernten, dann stundenlang die "Träublen" (auf Deutsch heißt das wohl eher Beeren- ein Hoch auf die schwäbische Heimat) zu ernten und dann gab es frischen Johannisbeersaft-Schorle- wobei bei mir das Verhältnis wohl eher gleich viel Wasser wie Johannisbeersaft war. Lang, lang ists her.
Heute sitze ich in der Stadtwohnung, pflücke eher selten bis nie Johannisbeeren, bin vergeblich auf der Suche nach Johannisbeersaft im Supermarkt und freu mich immer wie ein Schneekönig, wenn es dort überteuerte Schälchen Kindheitserinnerungen zu kaufen gibt. Nunja, was tut Frau nicht alles aus Nostalgie.


Also gibt es heute ganz klassische und schnell gemachte Johannisbeer-Miniküchlein mit Vanillecreme mit Nostalgiefaktor.

Ihr braucht:
Für etwa 10 Stück braucht ihr:
150g Mehl
50g Puderzucker
100g kalte Butter
1 Prise Salz
1 Eigelb

1/2 Packung Vanillepudding
1/3 der auf der Packungsanleitung angegebenen Milchmenge (es soll ja ziemlich dick werden)
1 EL Zucker
1/2 Becher Creme Fraiche
Eine Hand voll abgezupfter, gewaschener Beeren

Mehl, Puderzucker und Salz mischen. Die kalte Butter in Stücken dazugeben und alles mit den Fingern verkrümeln. Eigelb und 1 TL kaltes Wasser zufügen und alles zu einem glatten Teig verkneten. In Folie gewickelt im Kühlschrank 1 Stunde erkalten lassen.
Teig aus dem Kühlschrank nehmen, Backofen auf 175 Grad Umluft vorheizen. Teig zwischen zwei Lagen Backpapier etwa 3mm dick auswellen und 10 Kreise mit 8-10cm Durchmesser ausstechen. In Ringe/Muffinförmchen/sonstige Schüsselchen drücken damit sich Teigschälchen bilden. Diese etwa 10-12 Minuten im Ofen backen. Rausnehmen und abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit aus Vanillepuddingpulver, Milch und Zucker einen sehr dicken Vanillepudding kochen.
Zum abkühlen in eine Schüsssel geben und mit Frischhaltefolie den Pudding direkt bedecken, damit sich keine bäääh Haut bildet. Ist er abgekühlt die Creme Fraiche unterrühren.
Die Puddingcreme in die erkalteten Teigschälchen füllen und ganz viele Johannisbeeren oben rauflegen.
Sich ein tolles Plätzchen im Garten suchen und sich während einem die Sonne auf den Kopf scheint genießen.

Irgendwie scheinen mir Johannisbeeren etwas aus der Mode gekommen zu sein. Früher gabs doch Johannisbeer-Baiser-Kuchen an jeder Ecke und Johannisbeersaft-Schorle gabs sogar auf der Getränkekarte der Dorfkneipe.Vielleicht täusche ich mich auch nur, aber vor lauter "Black-Currant"-Anglizismen Schischi seinen manchmal die naheliegendsten, leckersten Sachen in Vergessenheit zu geraten. Deswegen, ein Hoch auf alle etwas aus der Mode kommenden Beeren. Brombeeren finde ich nebst Johannisbeeren auch so n Phänomen- da boomen "Blueberrys" (als olle Heidelbeere hat sie ja noch keinen interessiert, das arme Ding) und "Strawberry" Tüdeldü in allen Varianten (ich nehm mich da nicht mal selber aus, bin ich ab und an doch auch Mainstream-Cooking-Anglizismen-Freund)- manchmal sollte man aber wohl auch mal etwas rechts und links im Obstangebot schauen und mal wieder auf altbewährtes zurückgreifen :-)

Einen schönen Abend euch allen,
fühlt euch gedrückt.
A.

Teller vom Trödel

Sonntag, 14. Juli 2013

Pfifferling-Risotto mit Blaubeeren

Ihr Guten,
zugegebener Maßen- es klingt auf den ersten Blick schon etwas eigenartig.

Aber erst mal der Reihe nach. Es gibt Gerichte, die brauch/kann/will ich nur kochen, wenn der Mann des Hauses nicht da ist. Dazu zählen nebst aufwändigen Pastagerichten ("hmmm, Nudeln halt"), Couscous-Bulgur & co. eben auch Risottogerichte. Nicht dass ich mich freuen würde wenn das Männchen mit Abwesenheit glänzt, ganz im Gegenteil, für meine Kochkreativität ist es ab und an aber sogar ganz förderlich.
Mit dem Plan bewaffnet, es solle Risotto mit Fisch geben, stapfte ich also in den Lieblingssupermarkt und entdeckte- Pfifferlinge. Ich liebe Pfifferlinge, allerdings scheut mich in 99% der Fälle der Aufwand, diese Mistviecher zu säubern. Nunja, ich konnte nicht widerstehen und so landeten sie mit dem Vorsatz "Notiz an mich: In den nächsten Tagen altes Brot zu Semmelknödel verarbeiten und diese dann in einer wunderbaren Pilzsoße schwimmen zu lassen" im Körbchen. Vor Beerenabteilungen kann ich zur Zeit irgendwie auch nie Halt machen. Also landeten noch Brombeeren und Blaubeeren (Die landeten in den letzten Wochen schon einige Male im Korb, denn seit Ewigkeiten will ich einen Kuchen aus Kindertagen nachbacken- leider sind die Beeren immer viel zu schnell dem allgegenwärtigen Fraß zum Opfer gefallen- aber das ist ein anderes Thema) im Korb. Auf meiner Tour kam ich also letztlich zum eigentlichen Ziel meiner Einkaufstour und es hüpfte ein Schollenfilet (Problem beim Ein-Personen-Fisch kaufen: Irgendwie sind Fische für weibliche Durchschnittsesser nicht gemacht. Alles was mich anlacht, bekomm ich entweder in so ner Matjesgröße oder  es hat die Größe einer Schuhsohle?!?). 
Ich komme also mit Fisch, Blaubeeren und Pfifferlingen nach Hause und das Grätentier verschwindet erst mal im Kühler- Pfifferlinge und Blaubeeren haben irgendwie meinen Ehrgeiz geweckt und ich fange mal mit meditativem Pilze putzen.
Irgendwie kommen mir dabei Wildgerichte in den Sinn ("kaum ist der Sommer da, denkt Frauchen an Herbst-Winterliche Rezepte- olé olé") und dass dort ja auch Preiselbeeren, Johannisbeeren und sonstiges Beerenzeugs in Pilzsoßen verarbeitet werden.
Also gut, ist Frauchen an einem Montag Abend mal mutig auf die Gefahr hin dass die Notlösung Pizzaservice heißt und koch Pfifferling-Risotto mit Blaubeeren. Das Ergebnis hat mich umgehauen.

Ich hab die Beeren erst mit der Zugabe von Butter und Käse zugefügt und nicht verkochen lassen, denn ich wollte irgendwie keinen lilafarbenen Reis essen. So waren die Beeren noch knackig-säuerlich und bildeten einen überaus harmonischen Kontrast zu den erdigen Pilzen. Nachmachen. Unbedingt. Ich find es der Knaller. Und sogar das Männchen äußerte sich Stunden später, als ihm trotz aller Widerstände ein kalter Beeren-Pilz-Risotto in den Mund gestopft wurde mit einem "Für Risotto gar nicht mal so schlecht". Auf Schwäbisch gibt es ein Sprichwort das frei übersetzt nach Oma heißt: "Nicht Geschumpfen ist genug Gelobt (Net Gschumpfa isch Globt gnuag)" heißt und des Mannes Worte als Risottohasser wohl übersetzen würden mit "Meine liebste, beste Frau von allen, welch wunderbar köstlich-cremiges Risotto du hier nun wieer gezaubert hat- ich bin entzückt"... oder so ähnlich :-)


Pfifferling-Risotto mit Blaubeeren
Für 4 Personen braucht ihr

300g Risottoreis
1 fein gewürfelte Zwiebel
1,5 Liter Gemüsebrühe
100ml Weißwein, trocken
2 EL Olivenöl
75g Parmesan
50g kalte Butter
Salz, Pfeffer

400g Pfifferlinge, geputzt
1EL Olivenöl, fein gehackt
1 kleine Knoblauchzehe
Halbes Schälchen (ETWA einen gutes EL pro Portion)

Bereitet euch zu erst die Brühe vor, diese sollte heiß bereit stehen.
Gebt das Olivenöl in einen Topf und schwitzt die Zwiebel langsam darin an. Den Reis hinzugeben und einmal (für etwa 1-2 Minuten) in der Öl-Zwiebel-Mischung benetzen lassen. Die Temperatur erhöhen und den Wein zugießen- darauf achten, dass dieser komplett verdampft. Hitze reduzieren. Nun schöpfkellenweise die heiße Brühe zu dem Risotto geben und ständig rühren. Sobald eine Kelle verkocht ist, die nächste zufügen und rühren. Das Ganze dauert etwa 15-18 Minuten. 
In der Zwischenzeit in einer großen Pfanne Olivenöl erhitzen und Zwiebel und Knoblauch darin andünsten. Die geputzen Pfifferlinge zugeben und anbraten lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.  Blaubeeren waschen.
Ist der Risotto nach der Kochzeit cremig und hat nur noch einen ganz feinen Biss, die kalten Butterstückchen, den frisch geriebenen Parmesan und die Blaubeeren (einige zur Deko beiseite stellen) unterrühren.
Alles auf einem großen Teller anriechten und hineinliegen.

Alles Liebe,
Anja






Samstag, 13. Juli 2013

Sonne, Wind und ne Buttel voll Rum- Unser persönliches Abenteuer Karibik Teil I


Meine Guten,
eigentlich hätte dieser Bericht bereits vor Wochen online gehen sollen, aber irgendwie kam ich nicht dazu. Also gibt es heute mit einem Jahr verspätet meinen Reisebericht KARIBIK. 
Karibik- DER Traumurlaub schlechthin. Man denkt an kilometerlange weiße Sandstrände und glasklares Wasser. Seit einer Reisereportage viele Jahre zurück über die niederländischen Antillen gesehen hatte war klar- „eines Tages muss ich in die Karibik“. Gekommen ist alles dann doch etwas überstürzt, unerwartet und leicht verrückt müssen wir auch gewesen sein, als wir im vergangenen Jahr unseren Urlaub geplant haben. Eigentlich war Costa Rica und Nicaragua im Gespräch, was allerdings an unseren doch sehr unterschiedlichen Vorstellungen scheiterte. Ich wollte Ruhe von Alltag, wenig Stress, viel Erholung und am liebsten meine Wanderschuhe zu Hause lassen. Der Mann des Hauses wollte Action und Abendteuer. Nun gut. So wurde Mittelamerika auf Eis gelegt und unsere Planung für den Reisezeitraum Juli-August dümpelte mehr oder weniger dahin. Aus irgendeinem inzwischen nicht mehr zu rekonstruierenden Grund stolperte ich Ende Mai über die Seglerseite. Tage/Wochen verbringen bei Weltumseglern. Das ist es. Segeln tun wir beide gerne, ich hab meine Sonne und die Entspannung, das Männchen Action, Abenteuer und kann sich fühlen wie Jack Sparrow. Anfangs habe ich meinen Vorschlag glaub selbst nicht ganz ernst genommen, müssen doch viele Faktoren zusammen passen- passendes Segelrevier, sympathisch klingende Crew an Seglern, vertrauenserweckendes Boot, passender Zeitraum…
Irgendwie kamen wir dann auf einen Katamaran von zwei Österreichern, welche im Juli/August in den West-Indies von Martinique bis Grenada unterwegs waren.

Kleine Bemerkung am Rande für alle denen es so ging wie mir: Die West-Indies (oder auch als British West Indies oder Commonwealth Carribean bekannt) sind ein Inselbogen in der Karibik, welcher aus den großen Antillen (Kuba, Jamaika, Puerto Rico und Hispaniola) und den kleinen Antillen, welche sich von den Jungferninseln über Grenada bis nach Aruba erstrecken.

Jedenfalls stand nach gefühlt 100 Emails fest: Wir fliegen in die Karibik und verbringen zwei unserer drei Wochen Urlaub auf einem Katamaran- Start und Ziel: Martinique. Ich glaub noch nie fand ich alleine den Namen des Urlaubszieles schon so toll. Komisches Gefühl war hingegen 500 Euro Anzahlung ins nirgendwo hin zu überweisen. Außer den Namen der Beiden und dem Schiff hatten wir nichts in der Hand. Irgendwie etwas irre, so im Nachhinein betrachtet. Die dritte Woche unseres 22 tägigen Urlaubes wollten wir auf eigene Faust Inselhopping über Dominica bis nach Guadeloupe machen.
Die wenigen Wochen die uns an Vorbereitung noch blieben bis es endlich los ging, verbrachten wir mit Impfbesuchen beim Arzt, das beste Medikament gegen Seekrankheit rauszufinden (ich mit meiner Übervorsichtigkeit mal wieder…), den Versuchen, das effektivste Sonnenschutzmittel zu finden und Herauszufinden, wie man am meisten im Rucksack unterbringt. 

Die etwas erschwerte Anreise von Stuttgart-Paris-Fort de France/Martinique erspare ich euch lieber- ich kann nur jedem bei einem Flughafenwechsel in Paris den Tipp geben. Nehmt nicht den AirFrance Shuttle sondern nehmt auf eigene Faust die Metro (oder plant 5 Stunden Zeitpuffer ein).
Nach jedenfalls Nerven- und Zeitraubender Anreise kamen wir mit gemischten Gefühlen- steht da wohl jemand und holt uns ab oder macht sich ein Witzbold mit unseren 500 Euro einen faulen Lenz? Aus der Flughafentür raus stürmt uns ein freudig winkender und grinsender Seebär mit dem wohl klischeehaftesten Bild eines Aussteigers- braun gebrannt, lange Haare und wallende Mähne- entgegen. Anspannung? Welche Anspannung nochmal?
Unser Karibikabendteuer beginnt mit der Taxifahrt auf dem Weg zum Hafen. Wir sitzen in einem plüschigen Taxi mit starkem Vintagelook, nach wenigen Minuten befinden wir uns mal kurzzeitig nur noch auf zwei Reifen mit der Bemerkung „ich musste einem Stein ausweichen, deswegen fahren wir gerade so komisch auf dem Gehweg“, dicht gefolgt von einer mehr als starken Vollbremsung- konnte man ja auch nicht ahnen dass der LKW vor uns bei rot bremsen könnte. Notiz an mich: Lege deine zentraleuropäisch tickende Uhr ab. Jetzt sofort.
Unser schwimmendes Zuhause für die nächsten Wochen liegt in der Bucht vor Anker und während wir auf unserem kleinen Minimotorboot mit für Landrattenverständnis viel zu wenig Luft drin („wie zum Teufel sollen hier zwei riesen Rucksäcke, plus Taschen plus 3 Menschen drauf passen und wenn ja, wie erreiche ich am schnellsten das rettende Ufer wenn das Teil vor Überbelastung untergeht???“) durch die Nacht düsen und unseren Katamaran suchen, tanzen am Pier die Einheimische zu karibische Rhythmen. Willkommen in der Karibik- willkommen easy going.
Es ist finster als mir die Hausherrin ein Glas „Welcome drink“ in die Hand gedrückt wird und beim ersten Schuck wäre ich fast hinten über gekippt. Heidewitzka, dieser Rum hat es in sich- vielleicht ist es aber auch das ungewohnte wackeln des Bootes. Ich beschließe auf dem Boot künftig vielleicht doch eher besser keinen Alkohol zu trinken- wie unrealistisch solch ein Vorhaben bei unserem bevorstehenden Lebensstil ist wurde mir alsbald klar.
Obwohl nur wenige Stunden Schlaf (ja, ich habe in meiner ersten Nacht auf einem Schiff wunderbar geschlafen) war ich beim ersten Ruckeln am nächsten Morgen hellwach.
Eingemummelt in mein Handtuch saß ich im Schlafanzügchen auf dem Netz des Katamarans und hatte zum ersten Mal den Hauch einer Ahnung, wie sich purer Luxus anfühlen muss.
Die Nasenspitze Richtung Sonnenaufgang haltend, die Inselhauptstadt Martiniques im Rücken habend, das Meer unter sich sehend mit dem Katamaran gen Süden sanft durchs Wasser gleiten. So ähnlich wird sich Kolumbus gefühlt haben- also vom Freiheitsgefühl zumindest her- und naja, mal abgesehen von meiner rosa-gepunkteten Schlafhose.
Lieblingsplatz für den Urlaub suchen? Check!

Das Frühstück steht bereit als direkt neben unserem Boot eine Fontäne auftaucht. Bis ich realisiere, dass wenige Meter neben uns gerade ein Wal vorbeigeschwommen ist („Äh, Hallo, Wal, wie jetzt? Hier bei mir?“), haben wir bereits gewendet und segeln gefühlt mit dem Wal wieder Richtung Norden. Kann man ja mal machen, Frühstücken kann man ja alle Tage, so ein Wal neben einem ist dann schon mal was anderes. Leider lässt sich der Gute nicht mehr blicken und so wenden wir eben doch wieder und segeln wie geplant weiter nach Süden. Ich realisiere zum ersten Mal: Zeitdruck auf so einem Boot? Fehlanzeige.
Die ersten Tage verbringe ich ehrfürchtig im Netz des Katamarans, fotografiere im Minutentakt das Wasser, die Reling, meine Füße vor den weiten des Ozeans, versuche fliegende Fische beim Sprung zu erwischen und male mit den Händen Herzchen in den Himmel. Irgendein weiser Mann/Frau sagte mal Reisen erweitert den Horizont- und dieser Horizont hier ist weiter als alles was ich mir bisher vorstellen konnte.


Die Tage vergehen wie im Flug. Wir ankern in einsamen Buchten, fahren zum Einkaufen in Marinas, an dessen Wasserstraßen Villen stehen deren Wert ich vermutlich nicht mal ausdrücken kann, Schnorcheln in Höhlen wo wenige Zentimeter über unseren Köpfen Fledermäuse hinweg brausen, Essen selbst geangelten Thuna, kappeln uns um den Platz in der Hängematte und stellen täglich aufs neue belustigend fest, wie daneben die zentraleuropäische Vorstellung von Karibik manchmal ist. 
Oder dachtet ihr beim Wort "Karibik" an Insel mit grünem Urwald und schwarzbraunen Kiesstränden? :-)

Eines unserer Highlites der ersten Tage ist Bequia- meine neue Liebe. Bequia ist die Klischeekaribik- fürs erste zumindest. Weißer Sandstrand, klares Wasser, Palmen und ein „Ortszentrum“ das aus einem Reiseführer entsprungen sein könnte. Hier riecht es an jeder Ecke nach köstlichstem Roti (Teigfladen gefüllt mit würzigem Curry- wahlweise mit Huhn, Rind, Muschel oder Vegi) und einer herrlich einladenden Gelassenheit. Abends grillen wir am Strand mit Einheimischen und vielen anderen Seglern, trinken Rumpunsch und singen. Der Einheimische Socony singt die selbstkomponierte Hymne (Habe ich in mieser Qualität gerade bei Youtube entdeckt: Einmal Hier lang bitte, Augen zu und an Sonne, Meer und Heimweh an die Insel denken) an seine Heimat und ich beschließe mit Rumpunsch in der Hand -eines Tages komme ich wieder- Sweet Bequia- du kleine Gelassenheitsoase der Karibik.

Teil II meiner kleinen Karibikreportage gibt es die nächsten Tage.
Solltet ihr Fragen haben zu so einer Reise oder Tipps und Ratschläge haben wollen- feel free to ask.